Das heute scheinbar verlassene Dorf San Salvatore di Sinis wurde im siebzehnten Jahrhundert erbaut. Meist erwacht dieses Dorf nur noch am ersten Wochenende im September zu einem ganz besonderen Fest.Hier findet die berühmte , Jahrhunderte alte Prozession Corsa degli Scalzi, „Lauf der Barfußläufer” , von San Salvatore nach Cabras und zurück statt. Der Schutzheilige von San Salvatore, der von Frauen aus Cabras am Vortag hergebracht wurde, wird am Samstag barfuß rennend von Trägern nach Cabras getragen. Im 16. Jahrhundert, während eines Angriffs, musste der Heilige einstens nach Cabras gerettet werden. Und das musste wohl so schnell vonstatten gehen, dass es nicht einmal zum Schuhe anziehen reichte. An diesem Barfußläufertag kommt Leben ins Dorf, die gesamten Familien kommen zusammen und feiern in ihren kleinen Häusern ausgiebig. Danach fällt das Dörfchen wieder in seinen Dornröschenschlaf, mit Ausnahme der Bar am Ortseingang.
Wie man auf den Bildern sieht, ist in San Salvatore ein Haus ans andere gereiht, so dass es nach außen eine geschlossene Mauer bildet und vor Fremden schützen sollte. Das Dorf konnte nur über zwei Zugänge betreten werden.
Neben dem zentralen Dorfplatz steht die unscheinbare Kirche von San Salvatore. Diese zeigt im Inneren auch erst auf den zweiten Blick ihren wahren Schatz. Betritt man die Kirche vom Hauptportal aus, sieht man zunächst die Einfachheit der Kirche, erst ein paar Absperrpfosten machen auf eine Öffnung im Boden aufmerksam.
Jetzt geht es ein steile Treppe in ein ursprüngliches Brunnenheiligtum der Nuragher. Unten angekommen sieht man rechts und links vom Hauptgang insgesamt fünf Räume aus dieser Zeit. In der römischen Zeit wurden die Räume so umgebaut, wie man sie heute noch antrifft. Der kleine Altar in einem Seitenraum wurde von Christen errichtet, der Brunnen aber stammt noch aus der nuraghischen Epoche.
In einem anderen Seitenraum sieht man schemenhaft noch ein paar Wandmalereien, auch hat man Inschriften lateinischer und griechischer aber auch arabischer Herkunft gefunden. Die meisten Inschriften stammen aus der römischen Zeit zwischen dem III. und IV. Jahrhundert.
In den sechziger Jahren wurde San Salvatore als Filmstadt für Italo-Western entdeckt und es wurden dort einige Filme gedreht. Die Gegend in der im Sommer sehr trockenen Sinis erinnerte angeblich an Mexiko. In Youtube kann man den ein oder anderen Filmausschnitt noch sehen.