Das Nuraghendorf Sa Sedda’ e sos Carros im Lanaittu-Tal

Viele kennen die Karstquelle su Gologone bei Oliena , nicht so viele  das Lanaittutal, ein Hochtal, das sich gleich an Su Gologone anschließt und sich an den Bergstock des Supramonte  anschmiegt.  Man muss nur den Parkplatz der Quelle im wahrsten Sinne des Wortes links liegen lassen, oberhalb des Cedrino Flusses  ein Stückchen fahren  und der nun scharf rechts abbiegenden Straße folgen. Schon ist man in diesem Hochtal, das sich kilometerweit Richtung Süden erstreckt, vorbei an niedrigen Wäldern und Weiden bis zum Ende am Talschluss . Natürlich ist die Straße dort wieder eine Schotterstraße, obwohl sie ab Su Gologone noch ein paar wenige hundert Meter geteert ist. Aber keine Angst, mit einem nicht tiefergelegten Schleicher kommt man gut bis zur Rifugio Sa Oche am Talende. Von dort aus lässt sich einiges erkunden, nicht zuletzt nach einer strengen Wanderung die berühmte Tiscali-Karsthöhle mit dem Nuraghendorf innendrin. Das aber ein andermal.

Wir bezahlten unseren Obulus  an der Rifugio und gingen mit einer kleinen Gruppe die wenigen Schritte zum Nuraghendorf sa Sedda` e sos Carros. Alleine darf man es nicht erkunden, aber absetzen kann man sich schon, wenn man etwas geschickt ist. Aber eigentlich ist die Führung ja auch sehr interessant. Sie war allerdings auf Italienisch und so verstand ich nicht alles.

Das “Dorf” lässt sich gut durchlaufen und man kommt an verschiedenen Hüttengruppierungen, beziehungsweise deren Reste , vorbei. Mit etwas Phantasie kann man sich das Dorfleben damals in der Bronzezeit  vorstellen.

Es war drückend heiß und so wundert es einen nicht, dass das Wasser eine zentrale Rolle gespielt haben muss und deshalb ist auch der kreisrunde Brunnen das Herzstück des Dorfes. Umlaufend sieht man noch die Reste der Sitzgelegenheiten. Das Wasser kam aus Tierkopfspendern.

Mit welcher starker Vorstellungskraft und mit welchem Geschick musste dieser gebaut worden sein, mit wie viel Liebe verziert worden. Man darf nie vergessen, dass dies bereits alles vor etwa 3300 Jahren gefertigt wurde unter nicht gerade tollen bautechnischen Bedingungen.

Am besten man setzt sich auf einen Mauerrest und lässt die vollkommene Ruhe auf sich wirken . Der Blick öffnet sich auf die andere Talseite , Grillen zirpen, Eidechsen schlängeln sich blitzschnell über die heißen Steine.

Kommt dann die Gruppe lärmend wieder näher, hängt man sich einfach unauffällig wieder hinten dran und verlässt ordnungsgemäß das Gelände.

 

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