Santu Antine, die Nuraghe bei der Ortschaft Torralba haben wir früher schon einmal besucht. Damals durften wir leider die Nuraghe nicht betreten, da es auf der gesamten Anlage keinen Strom gab und deshalb keine Beleuchtung funktionierte. Ein Rundumgang war erlaubt und zeigte uns die Ausmaße dieser Nuraghe, die auch den Namen sa domu de su Rèi, Königshaus, trägt.
Diesmal hatten wir gleich noch schöneres Wetter, hatten dann schnell am Kassenhäuschen auf der rechten Straßenseite unseren Eintritt bezahlt.
Wir haben den Vorschlag des Personals angenommen und zuerst das Museum in Torralba besucht, das im Eintrittspreis inbegriffen ist, aber im Gegensatz zu der ganztägig geöffneten Nuraghe, eine lange Mittagspause hat.
Zum Museum haben wir einen weiteren Artikel in Vorbereitung.
Zurück vom Museum gehen wir gleich zur Nuraghe und von weitem schaut sie gar nicht groß aus. Recht dunkel wirkt sie, da sie aus dem dunklen Basalt der Umgebung gebaut wurde. Da sie in der Ebene erbaut wurde und nicht umsonst Königshaus heißt, geht man davon aus, dass es sich um eine Wehranlage handelt. Der Zentralturm im Inneren wird von drei Außentürmen mit Wehrmauern umgeben.
Mit der heutigen Turmhöhe von 17,5 Meter ist die Santu Antine noch eine der höchsten Nuraghen auf Sardinien. Wir betreten das Vorfeld der Nuraghe, hier gibt es Ausgrabungen von Mauerresten des einstigen Dorfes. Die einen haben eine runde Maueranordnung, andere sind viereckig. Die rechteckigen Grundrisse zeugen von späterer römischer Inbesitznahme.
Nun betreten wir durch einen schmalen Eingang die Nuraghe und stehen gleich in einem für Nuraghen großen Innenhof. Hier sehen wir auch gleich den so lebenswichtige Brunnen. Von dieser zentralen Stelle verteilen sich die ganzen Gänge in der Nuraghe.
Es sind auch Tafeln zur Erklärung aufgestellt, wie hier dargestellt soll die Nuraghe einmal ausgeschaut haben. Der Turm hatte damals eine Höhe von circa 21 Meter.
Rund um die Zentralkammer gibt es einen Gang zu weiteren Kammern im Aussenbereich. Jetzt gehen wir die steile Treppe hoch ins erste Obergeschoß, von wo aus man einen guten Überblick über den Innenhof hat.
Nach dem Treppenaufgang kommen wieder Wehrgänge um den Hauptturm, wir laufen den einen Gang ganz nach vorne.
Dort treffen wir auf eine Art Terrasse, von der aus man die Architektur auf sich wirken lassen kann. Beeindruckend ist wieder einmal die Passgenauigkeit der verwendeten Steine. Das hat wohl auch die Einwohner Torralbas dazu inspiriert das dritte Stockwerk des Nuraghen abzutragen und in eine Schweinetränke umzubauen. Deshalb ist jetzt nur noch der Boden dieses Stockwerks vorhanden.
Die Nuraghe hat aber noch ein weiteres Stockwerk, von diesem hat man jetzt den gesamten Überblick über die Ausgrabungsstätte und die sie umgebende Ebene.
Von oben werden jetzt die unterschiedlichen Bauarten der nuraghischen und römischen Kultur deutlicher sichtbar.
Auch der Aus- und Weitblick rund um die Santu Antine ist sehr schön. Wir bleiben auf dem Turm noch eine Weile sitzen und genießen die Ruhe und Schönheit der Umgebung, die jetzt im Frühjahr sich in üppigem Grün vor uns ausbreitet.
Garmin GPS Daten vom Parkplatz: N40° 29.304′ E8° 46.253′